„Weihnachtsmann, ich hab' dir einen langen Brief geschrieben, dass dich alle Kinder lieben und ich hoff' du liebst auch mich.“ Diese Worte stammen aus dem Titellied der Zeichentrick-Serie „Weihnachtsmann 8« Co KG", die seit 1997 jedes Jahr auf Super RTL ausgestrahlt wird; bis heute ist mir der Text regelrecht in den Kopf eingebrannt. Besonders christlich ist diese Serie allerdings nicht. Sie handelt vom Weihnachtsmann_und seinen Wichteln, die mit ihrer magischen Geschenkemaschine Spielzeuge für Kinder auf der ganzen Welt produzieren und ausliefern und dabei in jeder Folge erfolgreich das Weihnachtsfest retten. Diese Maschine ist echt klasse: Auf einer Seite kommt ein Wunschzettel hinein, dann wackelt und quietscht sie ein paar Mal - und tada, vorne kommt das fertige Geschenk heraus.
Einen Wunschzettel zu Weihnachten haben wahrscheinlich die wenigsten von uns in diesem Jahr geschrieben. Und wenn, dann stehen da vielleicht so Dinge drauf wie ein neues Handy, eine schicke Handtasche oder eine neue Pflanze für die Wohnung. Aber vielleicht gib es ja auch einen immateriellen Wunschzettel tief in unserem Herzen. Da steht dann möglicherweise drauf: Frieden für die Welt in dieser düsteren Zeit. Oder Trost für Verluste, Abschiede und Verletzungen des vergangenen Jahres.
Vielleicht wünschen wir uns Mut und Hoffnung für das kommende Jahr, Versöhnung im Streit oder Zeit und Ruhe für Familie, Freunde und uns selbst. Vielleicht träumen wir auch einfach von einem besinnlichen Weihnachtsfest, bei dem Kinderaugen leuchten und alle Sorgen der Welt vergessen sind. Als Erwachsene wissen wir, dass diese Wunschzettel nicht einfach in eine Maschine gesteckt werden können und auf der anderen Seite fertig produziert herauskommen. Wir wissen, dass wir uns dafür einsetzen müssen und uns darum bemühen, dass diese Wünsche wahr werden. Und vielleicht müssen wir auch lernen, mit Enttäuschungen umzugehen. Aber als Christen dürfen wir nicht aufhören, auf diese Dinge zu hoffen, denn immerhin hat Gott selbst uns längst das größte aller Geschenke gemacht: Das kleine Kind in der Krippe, das als Friedefürst und Heiland Rettung für die ganze Welt verspricht.
Das lntrolied der Serie endet so: „lch weiß, es ist schon bald so weit, dass in der Winternacht so kalt Kinderlachen laut erschallt." Und vielleicht erschallt auch das Erwachsenenlachen in den kommenden Wochen durch die kalten Winternächte in Lehrte - in freudiger Erwartung auf den Heiligen Abend, voller Hoffnung darauf, dass die Wünsche auf den Wunschzetteln in unseren Herzen wider jede Vernunft diesesjahr trotzdem wahr werden.
Ihre/Eure Vikorin Sandra Beverungen